Montag, 27. März 2017

Muss ich eigentlich meine DocMartens die nächsten 2 Jahre einmotten?

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Na? Post-Titel gelesen und sofort verstanden? "Muss ich eigentlich meine DocMartens die nächsten 2 Jahre einmotten?" Wie oft habe ich mich das die letzten Wochen und Monate schon gefragt.

Aber mal auf Anfang: wie den Füchsen unter euch sicherlich auch schon aufgefallen ist: DocMartens sind (mal wieder) im Mainstream angekommen. Waren es noch vor ein paar Monaten die Nike Airs, die die Mainstream- Instagramarellas in wagemutigen Posen die Beine in die Luft schwingend für die Kamera in Szene gesetzt haben, sind es jetzt - zu meinem großen Bedauern - DocMartens. Die Kulturindustrie hat es mal wieder geschafft, sich ein Randphänomen einzuverleiben und gewinnbringend zu vermarkten.

Als Anhänger gewisser Szenen gehören Docs einfach zum guten Ton. So findet man sie wohl am häufigsten an den Füßen diverser Punks, verziert mit der ein oder anderen Edding-Kritzelei und Anarchie-Symbolen. Alternativ schmücken sie aber natürlich auch die Beine verschiedenster Goth-Subgenre-Gänger, Metalheads oder Teddys...

Vor ein paar Jahren haben sie dann natürlich auch Einzug in meinen Kleiderschrank gehalten. Natürlich gleich die 20-Loch Variante - wozu kleckern, wenn man klotzen kann ;) Nein, eigentlich war ich nach etlichen Jahren Undercover-Boots einfach auf der Suche nach einem Paar Springerstiefeln, die nicht ganz so extrem klobig waren. Außerdem haben sie einen seitlichen Reißverschluss - klarer Vorteil! Jeder kennt das gefühlt Stunden dauernde Schnürritual vor dem Disko-Besuch.


Heute bin ich wirklich froh, dass ich mich schon damals für diese Variante entschieden habe, denn die scheinen dann für die Ladies doch ein wenig zu derbe zu sein, bevorzugen sie doch die Schnürschuh- oder maximal 14-Loch-Docs. Trotzdem habe ich mir ernsthaft darüber Gedanken gemacht, ob ich sie nicht einfach die nächsten 2 bis 3 Jahre einfach einmotten sollte. Und dann, wenn die Ladies einem neuen Trend hinterherjagen, wieder raus damit. Anziehen - und für out gehalten werden - yay! Fände ich 'ne gute Sache, prinzipiell übrigens. Ich fände es ganz nett, wenn der Goth-Hype in der Modeindustrie mal langsam wieder abflachen würde. Möchte nicht mehr länger für einen Fashion-Victim gehalten werden... Denn wie sagte Geraldine Stutz schon vor Jahrzehnten: "Fashion says 'Me too', style says 'Only me' ".

Btw - vor ein paar Jahren gab es das gleiche Phänomen im Bezug auf Palästinenser-Schals zu beobachten, erinnert ihr euch? Hat zum Glück auch nicht allzu lange angehalten. Denn eines ist die Modeindustrie mit großer Sicherheit: ziemlich schnelllebig.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Kraft und Ausdauer in dieser schweren Zeit.
Bis zum nächsten Mal!

Eure



Sonntag, 19. März 2017

OOTD - Konzert-Outfit im vintagegoth-Stil

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute gibt es seit langer Zeit mal wieder einen kleinen Outfit-Post für euch. Dieses Outfit habe ich beim letzten Konzert getragen, Lebanon Hanover im Wiesbadener Schlachthof.


Grundlage des Outfits ist ein schwarzes true vintage Spitzenkleid, hochgeschlossen, mit Knopfleiste. Dazu gehört ein schlichtes schwarzes Unterkleid. Ja, damals gab es sowas noch. Ein einzelnes Unterkleid zusätzlich zum Kleid - heute findet man doch eher einen eingenähten Lappen, der das Nötigste verdeckt. Aber gut, genug dem Vintage-Lifestyle gehuldigt ;)


Zum Kleid kombiniere ich mal wieder meine Klassiker: eine true vintage Omi-Handtasche, die ich euch in diesem Second-Hand- und Flohmarkfund-Post schon einmal vorgestellt habe, schlichte schwarze Nylons und schlichte Schnürschuhe. Weniger ist mehr und das Kleid ist, wie ich finde, schon Hingucker genug. Ganz oft denke ich bei Goth-Kleidung von der Stange: muss das sein? Müssen zu den Rüschen an dem Teil auch noch Schnallen? Und Nieten? Und Spitze? Am besten auch noch Ösen? Alles zusammen sieht ja super aus - nicht. Liebe China-Modeindustrie: ein bis zwei dieser Gruftie-Klischee-Accessoires reicht doch pro Teil, oder? Nur legitim bei Junggrufties, die sich noch ausprobieren müssen. Und dann passiert es, dass ich als Mensch, der leider selbst nicht allzu begabt ist, was das Nähen angeht, wieder bei H&M lande und dort irgendwelche schwarzen Basics kaufe, was auch nicht unbedingt besser ist. Weil H&M. Aber wenigstens ohne Nieten-Rüschen-Schnallen-Explosion. Meistens. Es sei denn, H&M hat gerade wieder den Gruftie-chic zum Vermarkten entdeckt - so wie es derzeit wieder der Fall ist. Ich finde es schon ziemlich gut, dass in meiner Stadt ein neuer Second-Hand-Laden eröffnet hat, bei dem es neben normaler Kleidung eben auch besondere Vintage-Stücke gibt und wo ich jenes zauberhafte Spitzenkleid entdeckt habe.

Und fast vergessen: meine Totenköpfchen-Perlenkette - ja gut, ein bisschen Klischee darf sein. Sehr gut erkennt man hier aber auch nochmal die Knopfleiste, die das Kleid schliesst.


Auch beim Make-Up neige ich ja eher dazu, klassisch zu bleiben: dunkle Augen, rote Lippen. Eine Kombination, die sowohl im Vintage- und Retro-Stil weit verbreitet ist, als auch im Goth-Stil immer geht. Ich gebe zu, meine Flurbeleuchtung ist suboptimal, um gut ausgeleuchtete Fotos zu schießen. Aber: auch wenn ich auf den Bildern relativ entspannt aussehe - die tatsächliche Szenerie sieht ganz anders aus: mal wieder viel zu spät dran, noch schnell Fotos für den Blog schießen und dann ins Auto springen und losrasen, damit ich nicht wieder den Konzertanfang verpasse (was im übrigen trotzdem passiert ist, sorry Vorband! Es hat nichts mit Arroganz zu tun, dass ich erst zum Headliner komme!). Da fehlt dann einfach die Zeit, die nicht vorhandenen Scheinwerfer zu montieren und man arbeitet mit dem, was man hat: Ikea Deckenlampe. 


So, meine Lieben. Das war es nun erst einmal meinerseits. Sind euch meine neuen Strähnen aufgefallen? Ich liebe sie! Und ich hab so lange gebraucht, mich dazu durchzuringen, sie zu färben... 
Balkenaction - yay!

Bis zum nächsten Mal,

Eure



Freitag, 10. März 2017

Konzert: Lebanon Hanover - 25.02.2017 - Schlachthof Wiesbaden

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Vergangenes Wochenende war es endlich soweit: ich habe die Dark-Wave-Formation Lebanon Hanover live sehen können. Nachdem ich schon einmal vor einem ausverkauften Konzert der Band vor der Location ausgeharrt habe, in der vergeblichen Hoffnung, noch jemanden zu finden, der mir Karten verkauft, war ich dieses Mal schnell genug bei der Kartenbestellung - Schaden macht ja durchaus klug.

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden
 
An besagtem Wochenende traten Lebanon Hanover im Schlachthof in Wiesbaden im Kesselhaus auf. KESSELHAUS ist hier eine ziemlich essenzielle Information btw. Wenn man sich im Wiesbadener Schlachthof nicht wirklich auskennt und vielleicht auch noch übersieht, dass das angepeilte Konzert im Kesselhaus stattfindet, kann dies zu amüsanten Situationen, ja gar Verwirrung sorgen. So pilgerten mein Liebster und ich Richtung Konzerthalle und mussten irgendwie feststellen, dass sich ein wirklich merkwürdig buntes und - naja, wie drücke ich es am besten aus - unter gewissen halluzinogenen Mittelchen stehenden Publikum, vor eben jener versammelt hatte. Und ich dachte mir so: gut, Lebanon Hanover ist ja auch bei dem ein oder anderen pseudoalternativen Hipster recht beliebt. Aber so ein gemischtes Publikum hätte ich jetzt nicht erwartet... Wie sich dann, nach einer ausgiebigen Sicherheitskontrolle durch leicht verwirrt dreinblickendes Sicherheitspersonal herausstellte, fand dort wohl irgendwie ein komplett anderes Konzert statt. Bis jetzt habe ich wirklich keine Ahnung, was dort ging, ich vermute aber, es war irgendwie ne Art Hip Hop Gedöns. Aber gut. Nachdem ich aus dem Hochsicherheitstrakt wieder herausgefunden hatte, habe ich dann auch die korrekte Location gefunden. Merke: Schlachthof Wiesbaden nicht automatisch gleich Kesselhaus.
Aber nun mal zum Konzert. Als Support spielte die Frankfurter Formation Lea Porcelain, von der wir leider nicht ganz so viel mitbekommen haben. Etwas spät dran, nicht zuletzt wegen unserer oben beschriebenen Planlosigkeit, kamen wir in die ausverkaufte Halle. Sich für die letzten 5 Minuten bis vorn durchzumogeln musste nicht sein. Anders als bei Lebanon Hanover, die, wie zu erwarten, ein wirkliches Erlebnis waren. Einfach gut. Absolut empfehlenswert.
Ein kleiner bebilderter Eindruck:

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden
Larissa Iceglass und William Maybelline sind Musiker, denen man anmerkt, dass sie das, was sie da oben auf der Bühne tun, lieben. Und das liebe ich - Musiker, die mit Emotion und vollem Herzen dabei sind. Man muss keine perfekte Bühnenshow abliefern - Passion, das zählt. Das berührt und bleibt im Kopf.

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Lebanon Hanover, Schlachthof Wiesbaden

Und wer sich bis zum Ende der Seite durchgearbeitet hat, bekommt noch dieses besondere Schmankerl: mein Videozusammenschnitt des Abends, ein bisschen im Look eines oldschool Musikvideos.




Meine Lieben, dass war es schon wieder. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig unterhalten und inspirieren, vielleicht zu einem Konzertgang?

In diesem Sinne: cheerio and stay different!

Eure