Mittwoch, 25. April 2018

Konzertreview: Lebanon Hanover - Selofan - Suir. Frankfurt: Das Bett, 20.04.2018

Meine lieben alternativen Menschen!

Es war mal wieder soweit: ein Konzert im Bett stand in meinem Kalender. Eines, auf das ich mich schon seit langer Zeit sehr gefreut habe: 


Im Franfurter "Das Bett", eine Location, die ich wirklich gern besuche (kleiner Tipp am Rande), gaben sich Lebanon Hanover die Ehre. Dem einen oder anderen aufmerksamen Leser meines Blogs wird nicht neu sein, dass ich diese Formation ganz besonders schätze. Und es war schon viel zu lange her, dass ich sie Live erlebt habe, genau genommen war das im Februar 2017 (zur Konzertreview hier entlang).
Nun gab ein neues Album wieder einmal Anlass für eine Tour: Let Them Be Alien erschien vor kurzem im griechischen Label Fabrika Records. Daher musste man mich nicht lange bitten: auf nach Frankfurt!


Diesmal gab es gleich zwei Vorbands: Die Label-Kollegen Selofan und die Frankfurter Formation Suir begleiteten diesen Abend ebenfalls. Beide hatte ich zugegebenermaßen vorher nur so halb auf dem Schirm. Einfach mangels Zeit. Ihr kennt das: unsere digitale Welt ist so voll an Überangebot... sensible Menschen, wie ich es nun einmal bin, sind da schnell überfordert und greifen auf Altbewährtes zurück. Daher bin ich immer froh, wenn ich auf Konzerten Musik entdecke, wie diese. Beide Vorbands waren absolut nach meinem Geschmack, von beiden musste gleich mal eine CD her. 

Suir eröffneten den Abend mit ein wenig Verspätung. Die Male-Female Zweier-Kombo mit ihrem kühlen synth/wave/minimal/ambient Sound mit Gitarreneinsprengseln, die angeben, von Klassikern wie The Jesus and Mary Chain oder The KVB in ihrem Schaffen beeinflusst worden zu sein, hatten mich ziemlich schnell begeistert. Und auch der Rest des Publikums schien diese Eröffnungskombo ziemlich gut aufzunehmen. 




Weiter ging es dann mit der griechischen Formation Selofan. Ich denke, einigen von euch werden sie schon bekannt sein, haben sie ihr erstes Album doch bereits 2013 veröffentlicht. Auch bei ihnen handelt es sich um eine Male-Female-Kombo, bestehend aus Dimitris Pavlidis und der wunderbar extravaganten Joanna. Mit ihren sowohl auf Griechisch als auch auf Englisch und Deutsch verfassten Songtexten und den düsteren wave und minimal Sounds rissen sie das Bett-Publikum absolut mit. Und was soll ich sagen: Mich natürlich auch. Jeden Tag läuft seither ihr neuester Tonträger Vitrioli bei mir rauf und runter. True love meinerseits und eine absolute Empfehlung an euch, vor allem, wenn ihr den Sound von Lebanon Hanover mögt.







Und nun zum Headliner des Abends: Lebanon Hanover. Ich kann euch gar nicht so viel dazu schreiben: Ich liebe diese Formation, ich liebe es, Larissa und William zu zu schauen, ich liebe ihren Sound, ich liebe ihre Texte. Absolute Identifikation. Sixteen-Years-Old-Fangirl-Mina. Eine Bewertung der Leistung erfolgt hier also offenbar absolut objektiv ;) Es war toll. Wie immer. Die neuen Songs auf der Bühne präsentiert zu erleben, das Publikum absolut - ja für Goth-Verhältnisse schon fast ausflippen zu sehen. Einfach ein wunderbares Erlebnis. Besonderes Schmankerl war während der Show wohl auch die Saxophon- Einlage von Dimitris Pavlidis (Selofan). Muss ich erwähnen, dass das neue Album sofort in meiner "Einkaufstasche" landete? Neben Pins, Buttons, Shirts ... reden wir nicht weiter drüber.



 
 
Ich muss ja gestehen, dass ich mich bei Lebanon Hanover und dazu noch als studierte Medienwissenschaftlerin immer ein bisschen schäme, mitzufilmen oder Bilder zu machen. Wer die Songs von Lebanon Hanover kennt, weiß vermutlich auch, wieso. Und wer ein paar medienwissenschaftliche Theorien kennt oder einfach in der Lage ist, seinen Menschenverstand zu benutzen, weiß vermutlich auch warum. Und wenn ich mich auf Konzerten so umschaue, ist es schon extrem, in wie viele Bildschirme geschaut wird, statt sie unabgelenkt live mit zu erleben. Aber was sollen ich sagen? Irgendwie möchte ich ja doch ein bisschen was festhalten. Für mich. Und für euch.

Das war meine kleine persönliche Kozertreview für euch. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig unterhalten oder einen heißen neuen Tipp geben?

Cheerio and stay different!
Bis bald.
Eure


Dienstag, 3. April 2018

Memento Mori: Rosenkranz aus dem Antikmarkt

Meine lieben alternativen Menschen!

Heute habe ich seit langer Zeit mal wieder einen besonderen Fund für euch: Diesen Memento-Mori-Rosenkranz aus Holz. Gefunden habe ich ihn bei einem Streifzug durch die Frankfurter Hinterhof- Antik- und Flohmarktläden.


Was an diesem Fund besonders ist, fällt sofort auf: es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Rosenkranz: Schaut euch diese detailierte Schnitzerei des Totenschädels an. Eine wunderschöne feine Arbeit. Leider kann ich euch nicht sagen, aus welchem Jahrzehnt das Teil stammt, aber offensichtlich ist es schon etliche Jahre alt. Schätzen würde ich den Rosenkranz auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein Würmchen hat sich an ihm wohl auch schon einmal gütig getan, was alles nur charmanter macht.



Einer Legende nach soll der Rosenkranz in seiner heutigen Form Anfang des 13. Jahrhunderts entstanden sein und geht auf den Heiligen Dominikus zurück, welcher ihn als Gründer des Dominikanerordens dort als Gebetskette eingeführt hat. Tatsächlich geht man jedoch davon aus, dass ähnliche Gebetsketten schon im frühen Mittelalter gebetet wurden und sich nach und nach zum heutigen Rosenkranz mit seinen 59 Perlen entwickelten. Rosengewächse stehen in der Katholischen Kirche für die Mutter Jesu, daher der Begriff Rosenkranz, der im 15. Jahrhundert erstmals für die Gebetskette verwendet wurde (vom lateinischenWort Rosarium, also Rosengarten).


Häufiger findet man einen Totenkopf als eine der Perlen des Rosenkranzes, die dem Betenden eine Orientierung bieten sollen. Selbstverständlich stehen sie jedoch auch als Memento Mori, "Bedenke deine Sterblichkeit". In der Katholische Kirche bezieht sich diese "Warnung" selbstverständlich auf das Leben, welches du nach deinem Tod führen wirst: bedenke, dass nach deinem Tod die Taten deines irdischen Lebens bewertet werden und über dich gerichtet wird. Wundert es jemanden, dass die Goth-Szene sich diese Symbolik angeeignet hat?


Der Rosenkranz, häufig mit einem Kruzifix am Ende baumelnd, findet sich nicht selten um den Hals des ein oder anderen Gruftis wieder. Häufig war dies meinem Empfinden nach in den 90er Jahren zu beobachten. Und ja, auch ich habe selbstverständlich einen gehabt, den ich gerade in meiner Baby-Bat-Zeit und in den frühen 20ern häufig ausgeführt habe. Neben weiteren Symboliken, wie dem Ankh oder auch dem Pentagramm, ist der Rosenkranz aus der Szene kaum wegzudenken. Deswegen aber natürlich nicht jedergoths Geschmack.



Meine Lieben, das war es nun für mich heute. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren und unterhalten. Und das Internet nach langer Zeit mal wieder ein wenig mit Content füllen.



Bis zum nächsten Post.
Eure








Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ikonografisches_Heiligenattribut
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenkranz
https://www.thecathwalk.de/2016/09/23/totenschaedel-im-rosenkranz-alles-ok/
http://cms.vivat.de/themenwelten/glauben-im-alltag/symbole-devotionalien/rosenkranz-bedeutung-ablauf.html